- Mykoplasmen
- Mykoplạsmen[zu griechisch plásma »das Gebildete«, »das Geformte«], Singular Mykoplạsma das, -s, die kleinsten selbstständig vermehrungsfähigen Bakterien (Durchmesser 125-300 nm). Sie besitzen - im Gegensatz zu den typischen Bakterien - keine Zellwand und sind deshalb osmotisch extrem labil und gleichzeitig unempfindlich gegen zellwandauflösende Antibiotika. Die Mykoplasmen haben das kleinste Genom unter den zur Selbstvermehrung befähigten Mikroorganismen. Die Mykoplasmagruppe umfasst die Gattungen Mycoplasma, Acholeplasma, Spiroplasma und Ureaplasma. Der erste bekannt gewordene Vertreter der Mykoplasmen ist der Erreger der Pleuropneumonie, einer Atemwegs- und Lungenerkrankung von Rindern, die teilweise auch ohne Symptome verlaufen kann. Für den Menschen bedeutsam sind Mycoplasma pneumoniae, Mykoplasma hominis und Mykoplasma genitalium aus der Gattung Mycoplasma sowie Ureaplasma urealyticum aus der Gattung Ureaplasma. Mycoplasma pneumoniae verursacht eine (atypische) Lungenentzündung und Infekte der oberen Luftwege, Mykoplasma hominis, Mykoplasma genitalium und Ureaplasma urealyticum Infektionen der ableitenden Harnwege und der Geschlechtsorgane. Bei Pflanzen können Mykoplasmen die Ursache von Vergilbungskrankheiten sein.
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My|ko|plạs|men <Pl.> [zu ↑Plasma] (Biol.): kleinste freilebende Bakterien ohne Zellwand [u. ohne feste Gestalt].
Universal-Lexikon. 2012.